Mittsommerstrauß,
gesammelt in Begleitung der Elfen
Wenn der längste Tag sich langsam ins Abendlicht neigt, beginnt für mich eine ganz besondere Zeit. Die Natur ist weit offen, alles blüht, duftet, summt und zwischen den Kräutern tanzt etwas, das man nur sieht, wenn man daran glaubt: die Elfen.
Sie zeigen sich nicht jedem, aber sie sind da besonders um Mittsommer. Leicht, neugierig, manchmal verspielt, manchmal ganz still. Vielleicht hast du sie schon mal aus dem Augenwinkel bemerkt, wie ein zartes Leuchten im Lavendel oder ein leiser Windhauch an einem windstillen Abend?
Ich habe meinen Mittsommerstrauß abends gesammelt, bewusst. Nicht nur wegen der Ruhe – sondern weil ich weiß, dass sich die feinen Wesen bei Dämmerung besonders gern zeigen. Und wer mit offenem Herzen sammelt, wird manchmal geführt zu genau den Pflanzen, die gerade heilsam sind.
Drei Stängel von jeder Sorte, für jeden von uns, die wir hier wohnen. In der Mitte: eine Rose. Als Herz. Als Mittelpunkt. Als Zeichen. In diesem Jahr, dem Venusjahr, ist sie besonders bedeutsam. Die Rose ist eine venusische Pflanze, verbunden mit Liebe, Schönheit, Sinnlichkeit all den feinen, weiblichen Kräften, die in dieser Jahreszeit so lebendig sind.
Hier sind die Kräuter, die mich gerufen haben und was sie für Körper, Herz und Seele tun können:
🌿 Frauenmantel
Zart und stark zugleich. Unterstützt die weibliche Balance, vor allem in Übergängen vom Mädchen zur Frau, von der Frau zur Mutter, in die Reife. Seelisch wirkt er wie eine schützende Decke, weich, warm, erdend.
🌾 Schafgarbe
Ein kraftvolles Heil- und Schutzkraut. Krampflösend, entzündungshemmend, besonders bei Menstruationsbeschwerden, Magenproblemen oder Wunden. Sie hilft uns, unsere eigenen Grenzen zu spüren ohne Härte aber mit Klarheit.
Zitronenmelisse
Sanft, beruhigend, sonnig. Sie stärkt das Herz, beruhigt das Nervensystem und bringt Leichtigkeit ins Gemüt wie ein warmer Nachmittag auf einer Wiese.
Goldrute
Unterstützt die Nieren, hilft beim Ausleiten, stärkt das Selbstvertrauen. Sie sagt: Du darfst loslassen, was dir nicht mehr dient und deinen Platz im eigenen Licht einnehmen.
Minze
Frisch, klärend, kühlend. Sie belebt Körper und Geist, bringt Klarheit bei Kopflastigkeit und ist ein kleiner Wachmacher aus der Pflanzenwelt.
Lavendel
Ruhe, Schutz, sanftes Einschlafen. Lavendel öffnet den Raum für Träume und hilft, Altes loszulassen. Er verbindet uns mit der feinstofflichen Welt ein Lieblingskraut der Elfen.
Beifuß
Ein uraltes Räucher- und Ritualkraut. Schützt, stärkt, verbindet mit der Intuition. Körperlich verdauungsfördernd und wärmend. Energetisch ein kraftvoller Begleiter bei Übergängen.
Verbene
Heilend, reinigend, klärend. Hilft beim inneren Sortieren und beim Gehen neuer Wege. Sanft und dennoch zielgerichtet.
Mutterkraut
Besonders bei Kopfschmerzen, hormonellen Beschwerden oder innerer Unruhe. Es stärkt und beruhigt wie eine Mutterhand, die sagt: „Ich bin da.“
Kornblume
Kühlend, entzündungshemmend, hilfreich bei gereizten Augen. Auf seelischer Ebene bringt sie Klarheit und öffnet den Blick für das Wesentliche.
Rose
In der Mitte des Straußes nicht nur, weil sie schön ist. Im Venusjahr 2025 ist sie das natürliche Herzstück. Sie steht für Liebe, Sinnlichkeit, Sanftmut, aber auch für gesunde Grenzen. Ihr Duft öffnet das Herz, ihr Wesen schenkt Weichheit und Tiefe.
Nach dem Binden habe ich noch Johanniskraut gesammelt, für unsere Haustür.
Johanniskraut,
ein Lichtwächter für unser Zuhause
Dieses Sonnenkraut trägt das Licht des Mittsommers in sich. Es wird genau zu dieser Zeit besonders stark nicht nur für unsere Nerven, sondern auch für unser Zuhause. Es gilt als natürlicher Stimmungsaufheller, schützt vor Melancholie und innerer Dunkelheit.
In der alten Tradition hängt man Johanniskraut über Türen, um das Haus vor negativen Einflüssen zu bewahren es soll das Leichte einladen und das Schwere draußen lassen. Wie ein stiller Wächter, der nichts sagt, aber genau weiß, was passieren darf und was nicht.
Für mich ist es auch ein Zeichen an die Elfen: Ihr seid willkommen, wenn ihr Licht bringt.
Und wo hängt der Strauß nun?
Unter unserer Terrasse direkt unter einem keltischen Knoten, der dort angebracht ist. Vielleicht hast du ihn auf dem Foto gesehen.
Dieser Knoten, ohne Anfang und ohne Ende, steht für Verbundenheit, für das ewige Kreisen des Lebens, für Schutz und den Fluss der Zeit. Der Strauß hängt dort wie ein kleines Tor: Zwischen den Welten, zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem.
Ich glaube, die Elfen kennen diesen Ort gut. Und vielleicht haben sie genau diesen Platz für den Strauß gewählt damit seine Kraft wirken kann. Nach innen, ins Haus hinein – und nach außen, in die Welt.
✨ Und falls du selbst sammeln möchtest: Lass dir Zeit.
Ich habe es dieses Jahr nicht am 21. geschafft. Bei uns war Mittsommerabend eine lebendige Sommerhof-Veranstaltung wunderschön, aber voller Trubel. Und ich wollte den Strauß ohne Eile machen, ohne Pflichtgefühl.
Das Licht der Sommersonnenwende bleibt noch einige Tage. Die Pflanzen wissen das. Die feinen Wesen auch. Es geht nicht um den Kalender sondern um das, was im Herzen passiert.
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Gesine Schwermer (Sonntag, 22 Juni 2025 22:31)
Das hast du ganz wunderbar in Worte gefasst.